Es ist eine lyrische Zeitreise voller Lust und Leidenschaft durch fünfhundert Lyrikjahre.
Sie reicht von Oswald von Wolkenstein über Goethe und Romantikern wie Günderrode, Eichendorff und Mörike bis hin zu Nietzsche und Paula Dehmel.

22 deutschsprachige Dichterinnen und Dichter versammeln sich in der szenischen Kantate Sonne, Mond und Sterne. Texte aus dem Alten Testament, der Rastatter Liederhandschrift sowie aus der Sammlung Des Knaben Wunderhorn gesellen sich nahtlos hinzu. Alle Texte haben kein Verfallsdatum, viele von ihnen könnten auch gerade erst gestern geschrieben worden sein. Das Libretto umkreist zwei Themenschwerpunkte.

Den Rahmen bilden die großen Fragen des menschlichen Daseins, der Blick auf Zeitlichkeit und Ewigkeit. Die Jahre unter dem Firmament der Gestirne. Lebenslustige, oft komische Sichtweisen wechseln sich ab mit düsteren, fast apokalyptischen Gedankenspielen. Als roter Faden durch die beiden Akte zieht sich das uralte Spiel von der Liebe zwischen Mann und Frau, von Glück und Entsagung, von Nähe und Distanz, von Gipfel und Absturz.

Das Stück hat zwei Akte. Die Besetzung ist für Sopran und Bariton solo, gemischten Chor und großes Ensemble mit Streichern, einfach besetzten Holzbläsern, zwei Hörnern, Posaune und Pauken und eine vom Jazz inspirierte Rhythmusgruppe mit Bass, Schlagzeug und Klavier. Eine kleinere Alternativfassung ist auch nur mit der Rhythmusgruppe machbar.

Musikalisch bewegen sich die Kompositionen zwischen Klassik und Jazz, zwischen Up-Tempo Nummer mit Pauken und Posaunen und melancholischen Balladen. Die verschiedensten musikalischern Genres und Stilmittel bringen die Zeitlosigkeit der ausgewählten Dichtungen in diesen Neuvertonungen zum Ausdruck.

Die beinahe zweistündige szenische Kantate sorgt im Publikum für Melancholie, Heiterkeit und Begeisterung; sie erfordert einen dramaturgisch, sprechtechnisch und rhythmisch aufgeweckten Chor sowie schauspielernde Gesangssolisten.

Sonne, Mond und Sterne
Vom prallen Leben, von ewigen Nächten
und nimmersattem Fragen
Szenische Kantate in zwei Akten für Sopran, Bariton, gemischten Chor,
Sandra Hartmann, Sopran · Georg Gädker, Bariton
CoroPiccolo Karlsruhe · Camerata 2000
Einstudierung: Christian-Markus Raiser und Peter Schindler
Leitung: Peter Schindler
Live recording, Liederhalle Stuttgart, Beethovensaal,
20 Juli 2011

Aufführungsmaterial bei Carus-Verlag erhältlich Szenische Kantate – Sonne, Mond und Sterne