Pipes and Phones

Zwei Klangwelten vereint

Phones
Es ist zum allergrößten Teil aus Blech gemacht, zählt aber zu den Holzblasinstrumenten. Der Belgier Adolphe Sax hat es im Jahre 1840 erfunden, als Erweiterung für den klassischen Orchesterbläserklang. Berühmt gemacht hat das Saxophon aber der Jazz. Längst hat es die rauchigen Bars und Spelunken verlassen und ist über die Jazzclubs und Konzertsäle bis in die weihrauchdurchwehten Kirchen gezogen.

Pipes
Die Orgel wird schon im byzantinischen Reich bei kaiserlichen Zeremonien erwähnt. Sie entwickelte sich in der Gotik zum Hauptinstrument der christlichen Liturgie. Virtuose Orgelmusik gibt es zwar seit Frescobaldi und Bach, die Begleitung der Liturgie blieb aber ihre Hauptaufgabe. Mit der Erfindung der Hammondorgel, die ja ursprünglich als Ersatz für die Pfeifenorgel gedacht war, hatte der Jazz die Orgel ebenfalls als Instrument vereinnahmt.

An dieser Kreuzung – Jazzsound und Sakralklang – findet sich das Duo Pipes and Phones.

Der Saxophonist Peter Lehel und der Organist Peter Schindler, beide mit unterschiedlichen musikalischen Wurzeln, haben sich hier an einer Schnittstelle gefunden, die beide Welten vereint. Die Orgel ist der ideale Hintergrund für die Linien des Saxophons. Das Saxophon ist in seiner ganzen Expressivität wie ein zusätzliches Register der Orgel.

Meditative Momente wechseln mit rhythmisch impulsiven Passagen. Klar strukturierte kompositorische Abschnitte folgen aufwühlenden Improvisationen. Das Saxophon brilliert solistisch, vom zarten Hauch bis zum ekstatischen Schrei. Die mächtige Orgel füllt den Raum mit Prinzipalen und Mixturen. Es entsteht ein Sound, der fernab aller Kategorien ein breites Publikum berührt und begeistert. Natürlicher Hall trägt zu einem ganz besonderen Hörerlebnis bei.

Immer wieder erweitert sich das Duo zum Trio. Dann legt der Schlagwerker Markus Faller ein perkussives Fundament, das sich in den klanglichen Kosmos des gesamten Projektes einfügt. Mit pulsierenden Rhythmen, singenden Trommeln, Becken, Besen und Toms begleitet er sensibel oder treibt kraftvoll an. Durch eigene Akzente wird er zum Bindeglied zwischen sakralem Raum und federleichtem Jazz.

Bislang hat das Ensemble Pipes and Phones folgende CDs veröffentlicht:
1996  Pipes and Phones
1999  Suites (ausgezeichnet mit dem Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik)
2001  Missa in Jazz
2001  wurde Pipes and Phones als Trio beim International Contest for Jazz and Churchorgan
in Hannover mit dem Sonderpreis für das beste Ensemble ausgezeichnet.

Alle CDs erhältlich bei finetone Konzertbuchung